
Noch während ich diese Zeilen schreibe, höre ich förmlich dieses ganz eigentümliche und unaufhörliche Geklapper. Ist es Applaus oder Abschreckung, eine einladende oder wegscheuchende Geste? Ganz egal, was die abertausenden von Einsiedlerkrebsen mit ihrem Scherengeklapper bezwecken, ich fühle mich sofort nach Aussteigen aus dem Schnellboot willkommen und wohl auf der Insel Iguana! Und mit dem nötigen Respekt und Anstand, fühlen sich auch die Krebse sicher nicht auf ihre Scheren getreten.
Halbinsel Azuero
Je weiter man nach Süden gelangt, desto grüner und satter wird die Landschaft, in Meeresnähe findet man Mangroven- und Bergwälder. Die Fahrt dauert et...Weiterlesen
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- Sternstunden Panamas / 20 TageAb3.495 €
Mitten im Pazifischen Ozean, der ja bekannt ist für seine eher rauhen Küsten und Strände, strahlt der feine Sandstrand des kleinen Eilands in hellweiß, schnell ist die Sonnenbrille zur Hand, damit ich diese Schönheit genauer betrachten kann. Über dem Meer kreisen unzählbar viele Fregattvögel, die größte Kolonie dieser Hochseevögel mit einer Flügelspannweite von 1,75 bis 2,40 Metern im Pazifik. Obwohl ich nicht der größte Vogelexperte bin, beeindruckt mich der Anblick der Vögel, die in ihrem Flug wie langgestreckte „W“s aussehen und den blauen Himmel teilweise schwarz zu färben scheinen. Und es ist kein Wunder, dass die Fregattvögel sich hier wohlfühlen, auf dieser Trauminsel mit viel unberührter Natur und einer artenreichen Pflanzen- und Tierwelt mit unter anderem 350 verschiedenen Fischarten. Allerdings stammen die Namensgeber der Insel aus der Familie der Echsen. Den lokalen Leguanen (iguanas) läuft man immer wieder über den Weg, ihnen scheint das Sonnenbaden genauso viel Spaß zu bereiten wie den zweibeinigen Gästen, die vor allem an den Wochenenden die Insel aufsuchen. Und dann sind da noch die erwähnten Einsiedlerkrebse, die, wenn man sie nicht sieht, doch zumindest immer zu hören sind. Auf dem Waldpfad, den man zwischen den zwei Stränden der Insel beschreitet, auf Steinen, auf Sand, auf dem gepflasterten Weg zum etwas in die Tage gekommenen Freiluft-Inselmuseum und wahrscheinlich auch in den eigenen Schuhen, wenn man diese nur lange genug im Schatten einer Palme liegen lässt.
Gern würde ich ein paar der Muscheln und angespülten Korallen und Steinchen mit nach Hause nehmen, doch verständlicherweise ist dies im Naturschutzgebiet verboten. So begnüge ich mich damit, mein Handtuch am El Cirial Strand auszubreiten und durch meine Sonnenbrille hindurch einem in der Nähe liegenden Leguan zuzunicken. Dies ist der größere der beiden Strände, der kleinere El Faro Strand auf der anderen Seite der Insel ist ebenso schön und vielleicht etwas romantischer, doch die Strömung ist stärker. Nachdem das Wasser nach der Ebbe ausreichend angestiegen ist, begebe ich mich mit Schnorchel und Flossen bewaffnet unter Wasser. Mit etwa 17 Korallenarten bilden die Korallenriffs rund um die Isla Iguana das größte geschützte Gebiet dieser Art im Golf von Panama. Die Kapitäne, die die Besucher morgens zur Insel und am Nachmittag zurück ans Festland bringen und ihre Boote vor der Insel ankern sowie die Parkwächter weisen darauf hin, dass man bei Ebbe nicht schnorcheln darf. Sonst kommt man den empfindlichen Korallen zu nahe und kann mit deren Beschädigung das Ökosystem der ganzen Insel gefährden. Langsam paddel ich im seichten und transparenten Wasser umher, sehe kleine bunte Fische und am Ende sogar eine ziemlich große, scheinbar im Wasser schwebende Schildkröte – das Highlight meiner Schnorchelsession!